Geeignetes Dateiformat für Tagebücher und Langzeitaufbewahrung

Ausgehend von einer immerwährenden Suche nach Möglichkeiten meine Selbstorganisation zu überarbeiten, habe ich in diesem Blogartikel einige interessante Gedanken bezüglich dem Führen eines Tagebuchs aufgegriffen, die ich gerne noch etwas weiterführen möchte.

Abgesehen von einem starken Argument für das konsequente Führen eines Tagebuchs und eines Ideenjournals fand ich einen Absatz ziemlich interessant. Führt man nämlich seinen persönlichen Datenschatz eine Weile herum (im Falle des Autors 20 Jahre lang), fragt man sich unweigerlich, was über eine derart lange Zeitspanne denn in Zukunft noch funktionieren wird?

Der Unternehmer und Buchautor Derek Siver rät dazu, sofern das Tagebuch digital geführt wird, alles im einfachen Textformat zu bearbeiten und Dateiformate zu vermeiden, welche nur mit einem bestimmten Programm geöffnet werden können. Dafür gibt es gute Gründe, denn in der Tat haben bereits Herstellerfirmen dicht gemacht, Clouddienste sind mitsamt aller Daten verschwunden und es gab proprietäre Formate, welche selbst durch den Hersteller nach sehr kurzen Zeiträumen bereits wieder fallengelassen wurden. Dazu kommen ständige Kompatibilitätsprobleme mit jeder neuen Version der großen Office-Suite des Softwareriesen aus Redmond.

Der Empfehlung zu einem Plaintext kann ich allerdings hinzufügen: Markdown sollte es sein!

Dieses Format ist sehr schnell zu erlernen, produziert wunderbar aussehende html-Dateien, welche in jedem Browser gelesen und auch ausgedruckt werden können und kommen bereits in zahlreichen sozialen Medien (Reddit, Tumblr) zum Einsatz. Bekannte Bloggingplattformen (WordPress, Tiddlywiki, Pelican) unterstützen das Format bereits nativ oder bieten entsprechende Erweiterungen an. Apps zum Erstellen von Notizen, die das Format nutzen, bestechen durch ihre einfache und gewohnte Handhabung und lassen sich darüber hinaus mit einfachsten Mitteln über mehrere Geräte synchronisieren, exportieren, importieren. Es gehört keiner Firma und wird in den kommenden 50 Jahren noch so funktionieren wie heute. Sollte eine Plattform den Betrieb einstellen ist es die einfachste Lösung, Daten im Markdown Format zu exportieren und zu einer der zahlreichen Alternativen zu transferieren, die das Format unterstützen.

Sollte nichts anderes mehr zur Verfügung stehen, Markdown ist auch als Reintext gut lesbar und wird mit Sicherheit auch noch einem halben Jahrhundert auf mobilen Geräten, Robotern, holographischen Projektoren oder was es sonst noch an Zunkunftstechnologien geben mag, funktionieren.

Wer den Sinn und Zweck eines Tagebuchs oder Ideenjournals überhaupt in Frage stellt, dem sei geraten den oben verlinkten, sehr einleuchtenden Artikel einmal anzuschauen.

5 Gedanken zu „Geeignetes Dateiformat für Tagebücher und Langzeitaufbewahrung“

  1. Ich entdecke gerade erst Markdown für mich, und da ist ein Rich Text Editor, der für die Mausbedienung ausgelegt ist wie eine Textverarbeitung, das Richtige für mich. Sprich: Ich kann mit der Maus die Attribute wie fett, kursiv, Auflistung usw. solange anklicken, bis mir die MD-Syntax in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dafür eignet sich bestens QOwnNotes, dass es neben Windows und Mac auch für Linux gibt (bei meinem Mint-Linux sogar über die Distribution-eigene „Software-Installation“). Ist freie Software(FOSS), hier gibt es vom Entwickler umfangreiche Infos: https://www.qownnotes.org/de/

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    • Danke für den interessanten Hinweis!
      Für Notizen empfehle ich auch Tiddlywiki mit Markdown Plugin. Über Schaltflächen lassen sich dort ebenfalls per Maus einfach Textformatierungen vornehmen.

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    • Hallo Dario,

      guter Tipp mit dem Typora, den mußte ich erst mal anschauen. 🙂 Das schöne ist ja gerade, daß ein einfacher Texteditor wie Notepad ausreicht. Wenn man es etwas bequemer haben möchte, dann etwas mit Syntax Highlighting (z.b. gedit oder Notepad+). Typora bietet dann wohl auch eine praktische Vorschau. Da bleiben ja keine Wünsche mehr offen.

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