Warum ich keinen Tesla fahre

Tesla hat gerade einen ausgemachten Skandal um Videos, welche das Fahrzeug ununterbrochen von Fahrern und Umgebung anfertigt. Dies bestätigt jedenfalls ein Bericht der Nachrichtenorganisation Reuters. Die zahlreichen Kameras und Sensoren sollten eigentlich zur Fahrassistenz und Sicherheit der Insassen eingesetzt werden. Stattdessen kursieren Videos der Kunden zur Belustigung der Mitarbeiter um Unternehmen des Fahrzeugherstellers und Innovators in Sachen Elektromobilität.

Privatsphäre nicht sichergestellt

Das Unternehmen verspricht Videoaufzeichnungen nur anonym zu speichern. Es sollen jedoch Videoaufzeichnung ununterbrochen angefertigt werden. Vom Beginn einer Fahrt bis zu derem Ende sollte es ein Leichtes sein den Kunden anhand seiner gewöhnlichen Aufenthalte oder etwa an der Einfahrt zu seiner Wohnung zu erkennen. Auch im ausgeschalteten Zustand können solche Videos angefertigt werden.

Kundenvideos zur Belustigung unter Mitarbeitern geteilt

Um das selbstfahrende System des Autos zu trainieren müssen fortwährend Videoaufzeichnungen der Kunden klassifiziert und etikettiert werden, damit zukünftig Gefahren und Hindernisse korrekt eingeschätzt werden können. Lustige und eigenartige Vorkommnisse wurden über den internen Chat des Unternehmens geteilt.

Oft zeigten die Videos Kunden in komischen Situationen und man lachte gemeinsam darüber.

Tesla staffed its San Mateo office with mostly young workers, in their 20s and early 30s, who brought with them a culture that prized entertaining memes and viral online content. Former staffers described a free-wheeling atmosphere in chat rooms with workers exchanging jokes about images they viewed while labeling.

Ich meine das es nur menschlich ist, bei der Sichtung solch umfangreichen Materials sich den Arbeitstag durch den einen oder anderen Lacher zu versüßen. Doch die Weitergabe empfindlichen Materials hätte das Unternehmen Tesla mit Sicherheit unterbinden müssen.

People who got promoted to lead positions shared a lot of these funny items and gained notoriety for being funny.”

Offensichtlich wurde es nicht nur versäumt den sorglosen Umgang mit Kundendaten zu verbieten, es wurde bei Tesla sogar eine Firmenkultur geschaffen, durch welche man mit wiederholten Verstößen gegen den Datenschutz Beliebtheit erlangen und sogar in führende Positionen befördert werden konnte!

Bei der Art der geteilten Videos muß man nicht viel Fantasie entwickeln. So konnten Mitarbeiter etwa attraktiven Damen und Herren nachspionieren, Kunden sollen sich nackt dem Fahrzeug genähert haben oder in intimer Interaktion gefilmt worden sein. Auch Unfälle sollen geteilt worden sein. Unter anderem solche, in welchem ein Tesla Fahrradfahrer oder Fußgänger angefahren haben soll.

Video clips of crashes involving Teslas were also sometimes shared in private chats on Mattermost, several former employees said. Those included examples of people driving badly or collisions involving people struck while riding bikes – such as the one with the child – or a motorcycle. Some data labelers would rewind such clips and play them in slow motion.

Als Anreiz für die sogenannten Data-Labelers konnte man für die Sichtung der Daten einen Tesla für einen oder mehrere Tage gewinnen. Angeblich sind nicht alle Tesla-Mitarbeiter dafür zu begeistern, das eigens produzierte Fahrzeug fahren zu müssen.

“Knowing how much data those vehicles are capable of collecting definitely made folks nervous,“ one ex-employee said.

Wie so oft, wenn man mal hinter die Kulissen schauen konnte und weiß wie die Wurst produziert wird, dann möchte man es nicht mehr essen müssen.

Quelle

Reuters – Special Report: Tesla workers shared sensitive images recorded by customer cars

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