Affen unter Gasangriff

Die Öffentlichkeit und auch Vertreter unserer Bundesregierung sind sich einig in der Verurteilung von Abgasexperimenten an Affen und an Menschen. Bei den Untersuchungen sei es wohl darum gegangen, die Unschädlichkeit bestimmter Abgase aus den hergestellten Fahrzeugen zu belegen.

Auf der einen Seite kann ich die Empörung gut nachvollziehen, bestand doch der Verdacht von Anfang an, daß mit fadenscheinigen Untersuchungsergebnissen die Legitmität verordneter Grenzwerte für unsere Atemluft in Frage gestellt werden sollte. Mir ist die Sauberkeit unserer Atemluft von äußerster Bedeutung, genauso wie die Unversehrtheit von Tieren.
Was bei der öffentlichen Diskussion allerdings etwas untergeht ist, daß es um die Einhaltung derselben Grenzwerte in unseren Innenstädten noch immer schlecht bestellt ist. Sobald einschlägige Klagen erfolgreich sind, wird es in jeder größeren Stadt in Deutschland zu Fahrverboten kommen müssen.

Ich frage mich wirklich, ob dieselben Leute, die sich gleichzeitig über Tierversuche und Fahrverbote aufregen, sich so gar nichts dabei denken wenn sie ihre Mitmenschen tagtäglich mit derselben verschmutzten Luft verpestet?

Das zugrundeliegende Problem, nämlich die Unvereinbarkeit von Individualverkehr mit einer nachhaltigen, sozial- und umweltverträglichen Stadtentwicklung, ist irgendwie noch gar nicht thematisiert worden.

Stattdessen wird die Diskussion medial in eine Richtung gelenkt, bei der Konsumenten weiterhin Ihr Geld für Autos ausgeben dürfen aber mit einem gutem Gewissen, weshalb die Autoindustrie nun Abbitte leisten soll.

Integrität und Fortschritt sehen anders aus.

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