Studie zeigt: Zocken verändert Vernetzung des Gehirns

Eine neulich erschienene Studie zeigt, was wir schon immer vermutet haben: die intensive Hingabe zu Videospielen zieht körperliche Veränderungen nach sich. Nein, es sind nicht die viereckigen Augen! Stattdessen werden durch das Daddeln gewisse Hirnareale aktiviert und hyperverknüpft, sodass es dort zu einer enormen Leistungssteigerung kommen kann. Die Kehrseite der Medaille: es gibt natürlich andere Areale die gleichzeitig vernachlässigt werden.

Hyperkonnektivität durch Computerspiele

In einer Studie hat die medizinische Fakultät der Universität von Utah rund 200 Jugendliche zu Versuchen herangezogen. Rund 100 von ihnen waren dafür bekannt unter Internet- und Spielsucht zu leiden und deren Hirnscans wurden mit den Ergebnissen einer ebenso großen Kontrollgruppe verglichen. An dieser Stelle dürfen sich Zocker noch freuen. Die meisten beobachteten Hirnveränderungen kann man noch als durchaus positiv betrachten. So sorgt die Hyperverkonnektivität bestimmter Hirnareale dafür, daß neue Informationen effizienter eingeschätzt werden können und eine schnellere Reaktion ermöglichen. Für das Spielen von Ego-Shootern sicherlich eine nützliche Fähigkeit. Es werden gerade noch weitere Leistungstest durchgeführt um zu sehen wie signifikant der Unterschied wirklich ist.

Schlecht sieht es dagegen mit einigen anderen Hirnarealen aus: der dorsolaterale prefrontale Cortex verbindet sich mit Arealen die normalerweise bei Verhaltensstörungen wie der Schizophrenie besonders ausgeprägt sind. Exzessives Spielen könnte demzufolge zu Konzentrationsstörungen führen, Schwierigkeiten die Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrecht erhalten zu können. Außerdem kann es zu einer Enthemmung durch verminderte Fähigkeiten zur Impulskontrolle kommen.

Wasser auf die Mühlen der Gewaltspielgegner

Die neuen Ergebnisse dürften einer Gruppe Aufwind geben, die gewaltverherrlichende Spiele am liebsten nicht nur aus den Kinderzimmern verbannen möchte. Derzeit sieht es wohl ganz danach aus, daß exzessives Spielen eben doch zu bedenklichen Veränderungen des Geisteszustands einer Person führen kann. Gepaart mit Gewaltdarstellungen im Spiel lässt die verminderte Impulskontrolle nichts Gutes für die Heranwachsenden erahnen – die viel behauptete Enthemmung scheint real.

Mein Fazit

Die Medienkompetenzzentren werden es nicht gerne hören: eine Begrenzung der Medienzeit macht besonders bei Heranwachsenden, aber auch bei Erwachsenen durchaus Sinn. Anstatt Schüler mit den Fingern auf Tablets herumschmieren zu lassen wären unsere Bildungseinrichtungen außerdem besser beraten, würden sie grundlegende Kenntnisse, etwa durch visuelle Programmiersprachen, vermitteln.

 

Quellen:

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