Wer benutzt noch Firefox in 2021?

Laut Benutzerstatistiken (die auf dieser Seite übrigens datenschutzfreundlich anonymisiert werden) des vergangenen Jahres sind es gar nicht mal so wenige, die Firefox nach einem schwierigen Jahr die Treue halten oder sogar neue Nutzer geworden sind.

Auswertung Browserengines 2020

Mit 36% ist Firefox bzw. Gecko die zweithäufigste verwendete Browserengine auf dieser Webseite und liegt nur knapp hinter Chrome und Opera zusammengenommen mit 42%.
Besorgniserregend war im vergangenen Jahr, inmitten der Coronakrise, die Ankündigung des Entwicklers Mozilla inmitten der Coronakrise 200 Entwickler zu entlassen, welche überwiegend an Technologien arbeiteten die einmal die Zukunft des Browsers bestimmen sollten. Es bleibt abzuwarten wie sich dies auf die weitere Entwicklung des Browsers entwickeln wird. Aber zum gegewärtigen Zeitpunkt gibt es, inmitten der sogenannten „Browserkriege“ gute Gründe weiterhin auf das Zugpferd der Mozilla Corporation zu setzen.

Privatsphäre

Firefox ist nach wie vor die erste Wahl zum Schutz der Privatsphäre und die damit verbundenen Funktionen wurden im vergangenen Jahr nirgends so stark ausgebaut, als beim Feuerfuchs. Schutz vor Fingerprinting und Tracking-Skripte ist mittlerweile Standard und zahlreiche Add-Ons wie NoScript und uBlock Origins tun ihr übriges den Browser zur datenschutzfreundlichsten Alternative zu machen.
Nicht so mit Chrome und zahlreichen, auf der Chrome-Engine basierenden, Browsern wie z.b. neuerdings auch Microsofts Edge. Ist das Angebot an Add-Ons zwar massiv, so werden dort anscheinend dennoch relevante Add-Ons herausgefiltert. Weitere Entwicklungen scheinen dort eher darauf abzuzielen das Blockieren von Werbung und Datensparsamkeit zu blockierren.

Performance aufgeholt

Als größtes Argument für den Einsatz von Chrome wurden stets Vorteile in Performanz und dem Rendering der Webseiten angegeben. Seit der Überarbeitung und Verschlankung der Codebasis in Firefox konnte man ein deutliches Aufschließen in dieser Sache beobachten. Unwahrscheinlich, daß es hier noch einen merklichen Unterschied geben wird. Für Leute mit vielen gleichzeitig geöffneten Tabs ergeben sich sogar wesentliche Vorteile durch die effektivere Speicherverwaltung in Firefox.

Diversität gefragt

Kommen wir zum Punkt warum ich das eigentlich schreibe und weshalb sich der Artikel bisher wie ein Werbeartikel für Firefox liest. Tatsache ist, daß neben Firefox und vielleicht Vivaldi alle anderen Browser mittlerweile auf der Chrome Engine basieren, nachdem sogar Microsoft das Handtuch geworfen und Edge zu einem Chromederivat gemacht hat. Für zukünftige Standards im Internet kann es nicht sehr vorteilhaft sein, wenn ein bekannter datenhungriger Suchkonzern nahezu ohne Opposition eigennützig die Spielregeln zukünftiger Webstandards diktieren kann. Dies sollten wir Benutzer zu verhindern wissen, am besten durch die bewußte Auswahl unseres täglich benutzten Werkzeugs, einem Internetbrowser.

Update am 10.01.2021

Die Frage der Browserwahl hat aufgrund der Ereignisse des noch sehr jungen Jahres nun auch eine politische Komponenten bekommen, in puncto Zensur. Die gegenwärtigen hitzigen Diskussionen, wie hier auf Reddit, dürften den Browser einige Nutzer kosten.

1 Gedanke zu „Wer benutzt noch Firefox in 2021?“

  1. Hallo Patrick,

    zunächst möchte ich dir noch ein gesundes und glückliches neues Jahr wünschen. 🙂🐞🍀🎶

    Ich gehöre vermutlich zu den Nutzern von Firefox, die deine Seite besuchen und werde es auch bleiben (sowohl als Firefox-Nutzer als auch als Besucher deiner Seite 😉). Viele Hintergründe, die du genannt hast, waren mir aber nicht bekannt, danke für die Infos. Noch mehr Gründe, um Firefox treu zu bleiben.

    Liebe Grüße aus Nürnberg,
    Dario 🙂🍀

    Antworten

Schreibe einen Kommentar