Wer steckt hinter dem Sony Hack? (Nordkorea jedenfalls nicht)

um die Auflösung des Mysteriums gleich vorweg zu stellen: die Vermutungen laufen jetzt eher in Richtung unzufriedener Ex-Mitarbeiter von Sony.
Nach einem Hack bei Sony sind auf der Internetseite Pastebin sensible Mitarbeiterdaten und auf Torrentnetzwerken der Film „the Interview“ vor dessen geplanter Veröffentlichung aufgetaucht.

Erste Pressemitteilungen der Firma Sony hatten noch keine Verbindung hergestellt zwischen dem Auftauchen des Films und den abgegriffenen Firmendaten. Besagter Film handelt jedoch von der Ermordung des nordkoreanischen Diktators und vielleicht hat diese Tatsache ausgereicht, daß FBI zu einer verblüffenden Schlußfolgerung zu kommen. Nordkorea habe das Firmennetzwerk gehackt um die Veröffentlichung des Filmes zu verhindern.

Nun kann man ja irgendwie nachvollziehen, daß die fiktive Ermordung eines Staatsoberhauptes nicht gerade Begeisterung in der betreffenden Nation heraufbeschwört, Experten finden die Beschuldigungen jedoch unhaltbar, die das amerikanische FBI ohne Vorlage von stichhaltigen Beweisen aufgetischt hat.

  • Bei Sonys interner Sicherheit gibt es keine Hinweise die auf einen Angriff aus Richtung Nordkorea schließen ließen.
  • Wahrscheinlicher ist ein Zugriff durch ehemalige Mitarbeiter mit Administrationsrechten. Sony hatte in letzter Zeit tausende Stellen gestrichen und für Unmut unter der Belegschaft gesorgt.
  • Ein Abfluß mehrerer Terabyte Daten an Hacker wäre der internen Sicherheit nicht unbemerkt geblieben.
  • Nordkorea, die angeblich den Start des Films „the Interview“ verhindern wollten, hätten diesen höchstwahrscheinlich nicht auf einem Torrentnetzwerk zur Verfügung gestellt.
  • Teile der gestohlenen Daten sind auf Dropbox, Hushmail und Facebook aufgetaucht, was nicht auf professionelle Hacker schließen lässt. Diese hätten sicherlich versucht Datenspuren auf diesen Diensten zu vermeiden.

Was zu Denken geben sollte, leider aber keinesfalls überrascht, ist die Rolle die unsere Medien in dieser Sache spielen. Sie springen nur allzu schnell auf den Zug übelwollender Spin Doktoren auf.

Quellen:

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