Testosteron-Doping das Ende des Frauensports?

Normalerweise adele ich den Spiegel nicht gerne mit einem Link aber er bietet mal wieder einen diskussionswürdigen Ansatz: das Thema Doping und das allmähliche Verschwinden nicht nur des Frauensports, sondern des „normalen“ Sports insgesamt.

Männer in Frauenwettbewerben

Anlaß ist die Klage der indischen Leichtathletin Dutee Chand gegen Weltverbände um Ihre Zulassung im Spitzensport. Chand weist aufgrund eines Gendefekts mehrfach erhöhte Testosteronwerte auf. Die leistungssteigernden Effekte von Testosteron sind ja hinlänglich bekannt und mit solchen Werten dürfte Chand in keinem Wettbewerb für Frauen mitlaufen. Das Argument des Artikels ist im Wesentlichen, daß die Grenzen zwischen den Geschlechtern ohnehin nur willkürlich gezogen seien und die Sportlerin nun gute Chancen hätte entgegen aller Vorschriften zugelassen zu werden, was alle bisherigen Dopingverordnungen zur Makulatur werden ließe.

Dutee Chand erweist ihren Geschlechtsgenossinnen in Wahrheit einen Bärendienst – Frauen mit „weiblichen“ Testosteronwerten brauchen angesichts verminderter Erfolgsaussichten bei solcher Konkurrenz gar nicht mehr an Wettbewerben teilnehmen.
Im Männersport hat der Wettlauf freilich längst begonnen, denn auch dort wird ausgiebig mit Testosteron gedopt. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, daß jeder der mit Sport sein Geld verdient ohne Doping nicht mehr auskommen kann. Nicht nur im Kraftsport und der Leichtathletik kann man gar nicht genug davon bekommen.

Ja, wenn jeder dopt werden die Geschlechtergrenzen sich wahrlich verschieben. Wäre es da nicht besser Dutee Chand würde sich mit Athleten mit ähnlich hohem Testosteronwert messen, also mit Männern? Das wäre doch ehrlicher als Sie zusammen mit Damen in eine Gruppe zu stecken, wo sie mit Leichtigkeit alle Konkurrenz aus dem Feld schlägt und den Frauensport damit verschwinden lässt.

Fazit: Doping legalisieren?

Profisport verkommt insgesamt zu einer Veranstaltung wo ehrliche Sportler und hartes Training alleine keine Zukunft mehr haben. Man sollte dem skeptisch gegenüberstehen und das nicht auch noch damit honorieren, diesem System auch noch Geld zuzustecken.

Ja, Menschen mit Gendefekten sollten auch Sport ausüben dürfen aber es gibt kein Anrecht darauf, sich in einer unangemessenen Klasse den Sieg abonnieren zu lassen.
Wenn schon Hormonwerte eine Rolle spielen, dann bitte gleichartige Athleten miteinander vergleichen. Dann gäbe es irgendwann vielleicht mal eine Mutantenliga und eine Konstrukteurswertung für Pharma- und Dopinghersteller.

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