Lautstärke ausgleichen bei Musiksammlung mit Replaygain

Wer kennt nicht die lästigen Lautstärkenunterschiede bei der Wiedergabe einer großen Musiksammlung? Gerade hörte man sich die leisen Stellen eines Liedes unterwegs mit Kopfhörern oder im Auto an und beim nächsten Titelwechsel fallen einem wegen brüllender Lautstärke die Ohren ab. Replaygain löst das Problem auf elegante Weise, indem ein Wert zum Lautstärkeausgleich in die Metadaten der Datei geschrieben wird. Anders als beim „Normalisieren“ eines Liedes verändert Replaygain die Tonspur nicht, ein riesiger Unterschied in der Tonqualität für alle Audiophile und Musikfreunde!
Das bisher am häufigsten eingesetzte Kommandozeilentool mp3gain ist seit einiger Zeit aus den offiziellen Repositorien der bekannten Linuxdistributionen verschwunden. Glücklicherweise gibt es einen Nachfolger in den einschlägigen Ubuntu und Debian Repositorien: python-replaygain

Zunächst installieren wir das notwendige Kommandozeilentool:
sudo apt-get update
sudo apt-get install python-rgain

Die Bearbeitung der Dateien ist danach denkbar einfach und leicht einprägsam:
replaygain /Pfad/zur/Musikdatei

Ein Riesenvorteil: im Paket ist auch das Kommandozeilentool collectiongain enthalten. Damit lässt sich eine ganze Musiksammlung rekursiv durchsuchen und mit einem Schlag bearbeiten.

collectiongain /Pfad/zum/Musiverzeichnis/

Es werden die folgenden Dateiformate unterstützt: mp3, ogg, flac, wavpack, mp4 (aac).
Das Abspielgerät muß Replaygain unterstützen. Hierfür gibt es eine Vielzahl Geräte, MP3Player, Software die es nativ unterstützt oder mittels Plugins dazu gebracht werden kann. Eventuell kann dies in den Einstellungen des jeweiligen Players eingestellt werden.

Auf Anhieb fallen mir die folgenden ein: Sandisk Sansa Player, Clementine, VLC Media Player. Falls ihr konkret einige mehr kennt, wäre ich über eure Hinweise in den Kommentaren dankbar!

Update

Das Paket python-rgain ist in den aktuellen Repositorien von Ubuntu und Debian nicht mehr enthalten, da das Skript auf veraltete Versionen von Python aufsetzt. Bei der Portierung ist nun allerdings Bewegung in die Sache gekommen und wir dürfen auf ein baldiges Erscheinen hoffen!

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